Ihr Lieben,
Kranksein ist doof! Das hat mir die letzte Woche leider überdeutlich gezeigt.
Seit
Montag lag ich nur im Bett, geplagt von heftigen Magenkrämpfen und unfähig,
mehr als ein Brot am Tag zu mir zu nehmen. Am Do
nnerstag hatte ich dann
endgültig genug und die liebe Ony, sie ist hier für uns Freiwillige zuständig,
ist mit mir zu einem Arzt zwei Dörfer weiter gefahren.
Dort wurde ich von besten europäischen Standards und einer
lieben Ärztin begrüßt.
Zu verdeutlichen, was mir fehlte,
war gar nicht so einfach. Die Ärztin hat nur Malagasy und Französisch
gesprochen, Ony nur Malagasy und Englisch und ich Englisch und bröckchenweise
Französisch.
Aber irgendwie hat die Kommunikation geklappt und mir wurde direkt
eine Infusion gegen die Krämpfe und zum wiederaufpäppeln gelegt. Die habe ich
nach 20 Std nichts essen und 15 Std nichts trinken aber auch dringend
gebraucht. Am Ende konnte mein Magen nämlich nicht einmal Wasser vertragen.
Ich
bekam ein Antibiotikum, ein Mittel zum besseren Vertragen von dem Antibiotikum,
einen Krampflöser und etwas gegen Durchfall verschrieben. Vollgepackt und mit
meiner eigenen kleinen Apotheke ging es dann wieder zurück nach Hause.
Die Infusion hat zum Glück sehr schnell ihre Wirkung gezeigt
und Dank des zweimal täglichen Medikamentencocktails geht es mir seit Donnerstag stetig besser
und ich kann wieder fast normal essen und trinken.
Ihr könnt euch also vorstellen, dass ich in der letzten
Woche nicht so viel erlebt habe, was ich hier auf meinem Blog mit euch teilen
kann.
Ich lag die meiste Zeit im Bett und auf dem Sofa und habe
mir die Zeit mit meinen elektronischen Gerätschaften und guten und schlechten
Büchern vertrieben. Meine wärmste Empfehlung kriegt „Die Bücherdiebin“ von Markus
Zusak. Wirklich sehr sehr spannendes, anders geschriebenes Buch über das Leben eines
Mädchens im zweiten Weltkrieg. Alle lesen!
Tatsächlich habe ich in der letzten Woche nur 4 Mal das Haus
verlassen, aber immer nur kurz um Wasser oder eine andere Kleinigkeit zu
kaufen. Als ich im kleinen Shop um die Ecke Zwieback entdeckt habe war ich über die Maßen glücklich!
So sieht unser trautes Heim übrigens aus:
Für madagassische Verhältnisse leben wir den puren Luxus.
Wir haben eine Dusche mit warmen Wasser, ein Sitzklo und einen Gasherd.
Trotzdem ist das Zusammenleben hier nicht immer einfach. Wir
sind mittlerweile immerhin 8 !!! Mädels im Haus. Aber bis jetzt reißen wir uns
alle gut zusammen, und wenigstens auf dem Papier sind wir ja auch alle keine 13
mehr.
Viel mehr gibt es von mir diese Woche leider nicht, nur noch
zwei Fotos um euch ein wenig die Gegend zu verdeutlichen, in der wir leben.
Nächste Woche fange dann auch ich endlich mit dem
Unterrichten an. Ich halte euch auf dem Laufenden!
Lasst es euch gut gehen,
eure Rieke