Sonntag, 11. Oktober 2015

What a wahnsinns Wochenende

Was wür wein Wochenende!
(Ja, ich liebe Alliterationen)

Schon der Freitagabend startete perfekt. Wir waren mit allen Freiwilligen und Kate, die die Organisation leitet, bei einem kleinen madagassischen Restaurant um die Ecke essen. Rischtisch lecker sag ich euch! Da es keinen Strom gab haben wir bei Kerzenschein gegessen. Meine Kamera lässt das ganze Dank des Blitzes ziemlich hell wirken, wir hatten es aber ganz schön muckelig!



Zum Essen hier gibt's demnächst einen eigenen Post, da habe ich viel zu viel zu erzählen.

Mit der Verständigung ist es übrigens ziemlich kompliziert, und nicht zu selten ist mein Kopf abends nur noch Matsche. Marie und ich unterhalten uns auf Deutsch. Die Polinnen sprechen untereinander Polnisch. Wenn wir alle zusammen sind sprechen wir Englisch. Mit den Einheimischen sprechen wir Französisch und einige Kinder und Einheimische sprechen wiederum nur Madagassisch. Aber ich gewöhne mich langsam an diesen Mix und mein eingestaubtes Französisch wird auch immer besser!

Am Samstag bin ich das erste Mal mit einem Taxi-Brousse gefahren. Was ein Erlebnis! Es handelt sich um einen Mercedes Bus, in dem viele Sitzplätze zum Mitfahren geschaffen wurden, quasi ein Taxi nur als Bus, wie der Name vermuten lässt.
Wenn ich viele Sitzplätze sage, dann meine ich viele. Einmal waren wir mit 34 Leuten in so einem kleinen Bus unterwegs. Keine Ahnung wie das funktionieren kann, aber es hat funktioniert!

In den Bussen läuft typische madagassische Musik, was wirklich ziemlich entspannend ist. In einem Bus hing sogar ein kleiner Fernseher, in dem die passenden Musikvideos liefen. Super lustig!

Mit einmal Umsteigen haben uns die Taxi-Brousse dann zu unserem Ziel gebracht: Einem Pool! Die Anlage war super schön und es gab einfach nichts besseres, als bei den gerade vorherrschenden 30 Grad in den Pool zu springen, dann auf der Liege zu entspannen, in den Pool zu springen, auf der Liege zu entspannen und immer so weiter. Wir waren 4 Stunden da und das war wie Mini-Urlaub.


Natürlich können sich nur reiche Madagassen den Besuch solch eines Pools leisten. Der Eintritt betrug 7500 Ariari, umgerechnet ca. 2,50 Euro, aber ich habe ja im letzten Post schon gezeigt, wie viel Geld das hier ist.

Wirklich entspannend war, dass niemand am Pool uns komisch angeguckt hat. Dafür sind dort einfach zu oft andere Weiße. Da man es wirklich vermisst, einfach über die Straße gehen zu können ohne eine große Attraktion zu sein, war die Zeit am Pool sehr erholsam.


Heute ging es dann mit dem Taxi-Brousse nach Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars, von der wir nur 15 km entfernt wohnen. Bis ins Zentrum braucht man aber wegen der schlechten Straßen ungefähr eine dreiviertel Stunde.

Hachja, ein kleiner Touch Hollywood!
Unser Ziel war das Hiragasy. Dabei handelt es sich um einen Musikwettbewerb, der von August bis Oktober in Tana (Kurzform für Antananarivo) stattfindet. Mehrere Musikgruppen, die klassische madagassische Musik machen, treten gegeneinander an. Dabei tragen die Teilnehmer typische Klamotten. Die Texte der Gruppen handeln von aktuellen politischen Themen und es war schade, dass ich (noch) nichts verstanden habe.
 Das Publikum entscheidet dann wer weiter kommt. Eigentlich wie eine Castingshow, die es ja bei uns im Fernsehen zu Haufe gibt, nur ohne den Fernseher dazwischen.

Ich habe ein Video aufgenommen, nur leider ist das zu groß um es hier hochzuladen und mein Laptop schafft es auch nicht, das kleiner umzuwandeln. Ich werde aber noch mein Bestes geben und es dann hoffentlich bald noch nachreichen! Bis dahin hier nur ein Foto.


Unser Weg zurück hat uns eine ewig lange Treppe hinunter geführt - ich schwöre das waren mehr Stufen als beim Eiffelturm! - aber dafür auch einen unfassbaren Blick über die Stadt beschert.



Damit verabschiede ich mich erstmal.

Eure Rieke

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