Samstag, 14. November 2015

Urlaub in Majunga

Ihr Lieben,

ich bin zurück von einer wahnsinns Reise nach Majunga an der Nord-Westküste Madagaskars. Wir waren eine Woche unterwegs und es gibt eine ganze Menge zu erzählen, also wappnet euch vielleicht mit einer Tasse Tee und macht es euch bequem - dieser Blogpost wird ganz schön lang.

Los ging es letzten Samstag gegen 9 Uhr. Wir sind mit einer besseren Variante eines Taxi-Brousse gereist, in dem unser Gepäck auf dem Dach und im Kofferraum verstaut wurde und wir angenehm viel Platz hatten. Dadurch war die 10 stündige Fahrt recht erträglich. Nervig war nur die Dauerbeschallung aus einem Fernseher mit abwechselnd Musik und einer französischen Variante von Upps, die Pannenshow sowie der immer gleichen Werbung. Wir sind aber durch eine atemberaubende Landschaft gefahren, was das Ganze wieder wett gemacht hat. Wirklich, solche Weiten hatte ich noch nie gesehen!


In Majunga sind wir dann in unserem Hotel eingecheckt. Wir sind mit 8 Mädels gereist und haben uns zwei Zimmer für je vier Personen geteilt. Das Hotel war echt gut, schön sauber und modern ausgestattet. Wir hatten Wlan und Ventilatoren im Zimmer. Die waren auch dringend nötig, denn Majunga ist so ziemlich der heißeste Ort Madagaskars und wir hatten 35 Grad, verbunden mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Da kommt man ordentlich ins Schwitzen! 


Deshalb war es umso cooler, das unser Hotel noch einen Luxus zu bieten hatte: Einen Pool! Ich war der festen Überzeugung mehrmals pro Tag hier reinzuspringen. Dann machte mir Madagaskar aber einen Strich durch die Rechnung. Denn an dem Abend als wir ankamen haben wir noch im Restaurant des Hotels gegessen. Allen ging es super, ich fühlte mich aber etwas komisch und bin schlafen gegangen. Irgendwas war in dem Essen, was ich nicht vertragen habe, und das wollte dann am nächsten Tag raus. Während die Anderen Majunga erkundeten und im Pool entspannten hing ich also über der Kloschüssel und musste spucken, hatte dann natürlich mal wieder Durchfall und musste wieder spucken. So hatte ich mir den Start in unseren Urlaub definitiv nicht vorgestellt!



Am Montag ging es mir dann schon besser aber ich war immer noch schlapp. Ich habe Medikamente genommen um nicht den kompletten Urlaub flachzuliegen. Die haben ganz gut angeschlagen und nachmittags fühlte ich mich genug stabilisiert, tatsächlich das Hotel zu verlassen. Ich war ganz kurz mit Lilly am Strand, nur um mal das Meer gesehen zu haben. Und das hat sich gelohnt!


Danach sind wir alle zusammen zum Cirque Rouge gefahren. Dabei handelt es sich um eine Sedimentplattform in unterschiedlichen Rottönen. Das zu sehen war sehr beeindruckend.



Am Dienstag war ich dann zum Glück wieder komplett stabilisiert, pünktlich für unseren Ausflug! Wir hatten eine Tour mit Übernachtung gebucht um eine Grotte zu besichtigen. Wir wussten nicht genau, was uns erwartete. Ich kann euch sagen: Das Paradies!


Mit zwei dieser Autos, zwei Fahrern, zwei Guides und einem Koch machten wir uns erstmal auf den beschwerlichen Weg. Unser Ziel war zwar nur ca. 75 km entfernt, dahin führte aber nur eine Sandpiste, sodass wir ganze 4 Stunden für den Weg gebraucht haben. Ehrlich gesagt war ich beeindruckt, dass wir überhaupt angekommen sind. Bei solch schlechten Straßenverhältnissen hätten wir in Deutschland längst aufgegeben. Da wir aber ja nicht in Deutschland sondern auf Madagaskar sind ging es munter über Steine und durch Wasser zum Ziel. 


Hier nur mal ein Eindruck der Straße, von fast schon guten Verhältnissen. Während der Fahrt hatten wir wieder einen einmaligen Blick in die Natur. Nur Bäume und Pflanzen soweit das Auge reicht. Während der gesamten Fahrt sind wir vielleicht an 20 einfachen Hütten vorbeigefahren. Sonst war die Natur komplett unberührt.



Die anstrengende Autofahrt hat sich dann aber direkt bezahlt gemacht. Unsere Bungalows erwarteten uns mitten im Nichts. Im wunderschönen Nichts. 



Hier hatte einer unserer Guides eine kleine Anlage aufgebaut, mit ein paar Bungalows, Toiletten und einem überdachten Platz zum Essen. Es gab sogar eine Solaranlage, sodass wir in der Nacht Licht in unseren Bungalows hatten. 


Wir packten nur schnell unser Zeug aus den Autos in die Bungalows und zogen uns Schwimmsachen an, denn wir wollten in den Natural Pool, von dem man uns erzählt hatte. Den erreichten wir zu Fuß nach nur 100 Metern, und was soll ich sagen. Es war der schönste Ort nach einer 4 stündigen Fahrt bei 35 Grad. Wir konnten uns alle abkühlen, da es sich bei dem Natural Pool nicht um einen See mit stehendem Wasser handelte, sondern von der einen Seite kam frisches Wasser durch einen kleinen Wasserfall rein und auf der anderen Seite lief das Wasser in einem kleinen Wasserfall wieder raus. Somit hatte das Wasser die perfekte Temperatur. 



Danach wurden wir zum Essen gerufen. Was ein Luxus, die ganze Zeit bekocht zu werden, und dann auch noch so gut! Es gab frischen Fisch, Möhrensalat und natürlich Reis. Den Rest des Tages verbrachten wir dann noch an dem See und abends ließen wir den Tag an einem Lagerfeuer, begleitet von Musik eines Madagassen, ausklingen.

Am nächsten Tag ging es dann nach einem super Frühstück zu der Grotte. Auch dort wusste ich nicht Recht, was uns erwarten würde. Auf jeden Fall hätte ich diesen Eingang ohne unseren Guide schon mal übersehen.


Wie er uns erklärte handelte es sich bei der Grotte um die zweitgrößten der Welt, nur in Australien gibt es eine größere. Unfassbar, was die Natur alles zu bieten hat.




Nach kurzer Zeit kam man aus der Grotte noch einmal ans Tageslicht. Hier erwartete uns nicht nur noch mehr spektakuläres Gestein, sondern auch eine Liane.



Und ja, hier seht ihr mich, wie ich an einer Liane durch die Gegend schaukle. In einer Grotte. Auf Madagaskar. Ja, ich kann manchmal auch nicht glauben was ich hier alles erlebe. Nach der kleinen Schaukelexkusion gab es in der Grotte aber noch einiges mehr zu sehen. Wie zum Beispiel hier: Fast transparenter Stein, durch den man mit einer Taschenlampe leuchten konnte.


Und einen kleinen Wasserlauf, an dessen Rand sich Salzkristalle ablagerten. 



Wieder raus aus der Grotte wurden wir noch mit einem unfassbaren Ausblick belohnt.


Was wir da noch nicht ahnten: Unser Ausflug hatte seinen Höhepunkt noch gar nicht erreicht. Der kam nun, in Form eines Wasserfalls. Das die Natur zu solcher Schönheit in der Lage ist! Das beste war, dass wir auch hier wieder schwimmen konnten. Und das haben wir natürlich auch gemacht.



Schweren Herzens mussten wir unser gerade gefundenes Paradies am Mittwochnachmittag schon wieder verlassen. Es ging wieder zurück zu unserem Hotel und wir sind abends noch schick essen gegangen. Ich hatte Kokosreis mit Riesengarnelen und als Dessert gebackene Mango mit Ingwereis. Himmlisch!

Für Donnerstag, unseren letzten Tag in Majunga, hatten wir einen kleinen Ausflug zu einem heiligen See geplant. Das war etwas enttäuschend, da der See sehr klein war und unsere Tour mit unserem Guide ziemlich strange.


Das Wasser des Sees war glasklar und man konnte die darin lebenden Fische sehen. Diese werden von den Leuten, die den See besuchen, mit Brot und rohem Zebu Fleisch gefüttert. Einen Fisch rohes Fleisch essen zu sehen war etwas beunruhigend!



Die am See stehenden Bäume werden genutzt, um dort Wünsche zu äußern und kleine Gaben abzulegen. Wir durften uns leider nichts wünschen, da das donnerstags irgendwie nicht geht. 


Dann zeigte unser Guide uns noch den "bösen" See, den man auf keinen Fall berühren darf, denn dann würden die bösen Geister in einen übergehen. Der See sah aber auch wirklich wenig ansprechend aus, sodass das glaube ich kein großes Problem darstellt.


Dann gab es für die Touristen natürlich noch recht zahme Lemuren, die gefüttert werden konnten. Was soll ich sagen, die Tiere sind einfach niedlich! Nach einer knappen dreiviertel Stunde war der Besuch des Sees dann beendet und wir fuhren zurück in die Stadt.


Unseren letzten Abend verbrachten wir an der schönen Strandpromenade, die zu Fuß nicht mal 5 Minuten von unserem Hotel entfernt lag.


Wir haben uns den Sonnenuntergang überm Meer angeschaut, das war echt schön. 


Gestern ging es dann wieder im Taxi-Brousse nach Hause und ich bin immer noch dabei, die vielen Eindrücke der letzten Woche zu verarbeiten. Ich hatte trotz Anfangsschwierigkeiten einen wirklich schönen Urlaub!

Respekt, wenn ihr es wirklich bis hierher geschafft habt. Nächste Woche werde ich denke ich mal über meine Arbeit hier berichten, denn obwohl mein Blog es vielleicht nicht so aussehen lässt - die meiste Zeit arbeite ich tatsächlich und reise nicht nur rum.

Lasst es euch gut gehen,
eure Rieke



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